Strassenbahnbetrieb in Bremerhaven

Die Unterschriftensammlung der "Aktionsgemeinschaft zum Erhalt der Linie 2" von 1980 konnte weder die Politiker noch die Geschäftsführung umstimmen. Eine parteiinterne Kommission der regierenden SPD und eine Arbeitsgruppe der VGB hatten unabhängig voneinander auf Basis aktueller Daten Überlegungen angestellt, wie die Straßenbahn weiterhin betrieben werden könnte.

Die Erweiterung des Schienennetzes in die Stadtteile Grünhöfe und Leherheide wurde geprüft und ein Bedarf von insgesamt 13 Zügen ermittelt. Da lediglich die Hansa Waggon Gelenkzüge weiterhin eingesetzt werden konnten, hätten 8 neue Züge beschafft werden müssen. Um keine neuen Wendeschleifen einrichten zu müssen, waren achtachsige Zweirichtungswagen vorgesehen. Letztlich wurde doch empfohlen, diese Investitionen nicht mehr zu tätigen. Am 30. Juli 1982 wurde von den Befürwortern der Straßenbahn auf dem Theodor-Heuss-Platz eine Trauerfeier abgehalten, weil am selben Tag um

Die letzte Fahrt am 30. Juli 1982 (sb).

Durchaus noch brauchbar: Hansa Waggon Beiwagen (sb).

19.21 Uhr ein allerletztes Mal ein Zug vom Hauptbahnhof ins Depot einrücken sollte. Der Triebwagen 77 war mit einer Trauerschleife versehen worden. Das letzte Geleit war so groß, dass der Zug nur im Schritttempo vorankam und nur schwerlich den Fahrplan einhalten konnte. Gegen 22.00 Uhr war die Endhaltestelle in Langen erreicht, aber erst in der Nacht rückte der Triebwagen erst endgültig ein.

Für 662.000 DM wechselten die Gelenkzüge kurze Zeit später den Besitzer. Die Bremer Straßenbahn AG erwarb sie, um eigene weitestgehend baugleiche Fahrzeuge von 1961 zu ersetzen.
 

Per Tieflader wurden sie über die Autobahn nach Bremen verfrachtet. Nach einer Grundüberholung und Asbestsanierung konnte der erste Zug im Januar 1983 den Liniendienst wieder aufnehmen. Alle anderen Fahrzeuge wurden vom Deutschen Straßenbahnmuseum in Sehnde-Wehmingen übernommen.