Strassenbahnbetrieb in Bremerhaven

Mit der Einweihung des Streckenabschnitts Staatsbahnhof Langen - Friedrichsruh im Jahre 1927 hatte das Schienennetz seine größte Ausdehnung erreicht. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits die ersten Kraftfahrlinien eingerichtet worden. Autobusse konnten in Außenbezirken und im Überseehafen flexibler eingesetzt werden.

Lange Zeit bildete die Triebwagengeneration von 1908 das Rückgrat des Fahrzeugbestands. Die Dachaufbauten und Plattformen wurden unterschiedlich umgebaut. Schließlich wurden die Rollenstromabnehmer ab 1939 gegen Bügelstromabnehmer ausgetauscht. Die letzten Trieb- und Beiwagen wurden 1968 abgestellt - also sage und schreibe gut 60 Jahre nach ihrer Indienststellung. Heutzutage ist eine solch lange Nutzungsdauer kaum denkbar. Jedoch werden die beiden Weltkriege und die damit verbundenen Materialengpässe ihr Teil dazu beigetragen haben.

Triebwagen 17 auf der Linie 4 (hm).

1940 wurden noch zwei neue Niederflurtriebwagen von DUEWAG ausgeliefert. Die Fahrzeugverluste während des Krieges hielten sich in Grenzen. Sie wurden zunächst durch Fahrzeuge aus Amsterdam ausgeglichen, die der Gemeentevervoerbedrijf (GVB) 1944 zwangsweise abgeben musste. Zwei Jahre später wurden sie dorthin zurückgegeben. 1947 wurden aus Wilhelmshaven mehrere Triebwagen übernommen, die 1912 ebenfalls bei Nordwaggon in Bremen in ähnlicher Ausführung wie die Bremerhavener Fahrzeuge gefertigt worden waren.

In der Jadestadt hatte man sich nach dem Krieg dazu entschlossen, den Straßenbahnbetrieb nicht wieder aufzunehmen. Nach einer Verjüngungskur bei HANOMAG in Hannover wurden sie in den Bestand der VGB eingereiht. 1949, 1951 und 1955 konnten nochmals je zwei Neufahrzeuge beschafft werden. Bis 1968 bediente man sich auf dem größer werdenden Gebrauchtwagenmarkt.